Chronik

Auf den östlichen Ausläufern der Frickenhöfer Höhe, hoch über dem Kochertal, bietet sich dem Wallfahrer ein bezauberndes Bild: Wallfahrtskirche und Schloß Hohenstadt.

Man nimmt an, dass um das Jahr 1100 ein Adelsgeschlecht von den Staufenkaisern mit diesem Landstrich belehnt wurde. Jenes Adelsgeschlecht siedelte seine Leibeigenen an und baute für sich selbst auf der äußersten Spitze des Felsens ein einfaches Steinhaus, das nach und nach zur Burg ausgebaut wurde. Seiner hohen Lage wegen nannten sie es Hochstatt (hohe Stätte), sich selber Herren von Hochstatt. Nach dem Zerfall des Staufergeschlechts wechselte Hochstatt öfter seine Besitzer und wurde schließlich im Januar 1407 von Conz Adelmann von Adelmannsfelden für 2000 Gulden erworben. Wolf Kasper Adelmann von Adelmannsfelden baute Ende des 16. Jh.s die Burg Hochsttt zum Schloss um. Freiherr Wilhelm VI. Adelmann von Adelmannsfelden, Sohn der Frau Maria Magdalena von Adelmann, die 1652 das Gnadenbild des Hl.Patrizius von Neubronn nach Hohenstadt brachte, baute die jetzige herrliche Kirche von 1707 bis 1711.
Die Verehrung des Hl. Patrizius reicht bis auf das Jahr 1652 zurück und das alljährliche um den 17. März stattfindenden Patriziusfest lockt auch heute noch viele Besucher an. Der Musikverein Hohenstadt gestaltet den Tag mit der Pferdesegnung auch heute noch mit.

Eine andere Sehenswürdigkeit, die recht viele Besucher von nah und fern anzieht, ist der im Jahre 1756 von Graf Josef Anselm Adelmann von Adelmannsfelden im französischen Stil angelegte Schlossgarten, mit seinen hohen Hecken und tunnelartigen Laubengängen. Von hier aus genießt der Besucher die Sicht über das Kochertal in westlicher und nordwestlicher Richtung über die Waldenburger Berge, die Limburger Berge und die Ellwanger Berge. Von dem 52m hohen Kirchturm aus gesehen, liegt in südlicher Richtung die ganze Albkette von der Teck über die drei Kaiserberge bis zum Ipf.

Arbeit ist das halbe Leben - und feiern die andere Hälfte. ’Die Menschen konnten immer, trotz Müh und Not, dem Leben auch Angenehmes abringen. Bei verschiedenen Dorffesten spielten Sängerkreise und kleine Musikgruppen immer größere Rollen, setzten sie doch schon damals ernstzunehmende künstlerische Akzente. Es waren die Keimzellen der heutigen Musik- und Gesangvereine, die jedes kulturelle Gemeindeleben prägten.
Im Jahre 1830 taten sich mehrere Hohenstädter Bürger zusammen, um einen Männergesangverein zu gründen. Infolge Uneinigkeit wurde der Plan verschoben und 1840 erneut aufgegriffen. So entstand der Sängerkreis Hohenstadt, dem 1844 eine Musikabteilung angegliedert wurde. Der Verein konnte somit den Chorgesang während seiner Auftritte mit Blasmusik umrahmen. Schon kurz nach der Gründung des Sängerkreises mit Musikabteilung bewiesen die Hohenstädter Sänger und Musiker ihr Können und erzielten 1853 in Eßlingen, 1854 im Ludwigsburg und 1856 in Heilbronn 1. und 2. Preise. Durch ihre Präsenz bei verschiedenen örtlichen Anlässen wie Weihnachtsfeiern, Theateraufführungen, Konzerten, sowie kirchlichen Feiern war die Musikabteilung aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken.

Als der Männergesangverein Neubronn im Mai 1859 gegründet wurde, nahmen die Sänger und die Musiker aus Hohenstadt an dem Fest teil. Auch spielte fortan die Musikkapelle an den Wochenenden der Sommermonate an manchen Abenden im gräflichen Schlossgarten zur Unterhaltung und Tanz auf. Das bekannte und beliebte Lagerbier der gräflichen Adelmann’schen Brauerei, die Kegelbahn und der einladende Schlossgarten trugen ihr übriges hinzu. In nächster Nähe des Schlossgartens befindet sich der ehemalige Eiskeller der gräflichen Brauerei. Dieser ist von einem geräumigen Geräteschuppen überdacht. In den Jahren 1986/87 wurde er in Eigenregie der Musiker um- und ausgebaut und dient heute als Raum für verschiedene Veranstaltungen.

Wir entnehmen einer Urkunde aus dem Jahre 1869, dass beim 25- jährigen Jubiläum des Sängerkreises zwei der Gesangsstücke mit der Musikabteilung vorgetragen wurden; ein Beweis dessen, dass die Musikabteilung relativ früh Bestandteil des Sängerkreises war.
Der erste Weltkrieg brachte leider eine lange Pause für den Verein. Am 28. Februar 1919 fand der Verein zum ersten Mal wieder zusammen und nahm seine Tätigkeit auf. Auch während des zweiten Weltkrieges ruhten die Aktivitäten des Vereins. Erst 1947 traf man sich wieder und beschloss, die Wiederaufnahme der Singstunden im Gasthaus Hirsch und der Musikproben im Gasthaus Adler. Bis zum Jahre 1950 stand Adolf Ohnewald und danach Hans Kling dem Verein vor. Josef Angstenberger aus Wöllstein übernahm den Dirigentenposten und der damalige Lehrer Otto Nagel sprang des öfteren im Sängerkreis und im Musikverein als Dirigent ein.

Die längst fällige 100-Jahr-Feier wurde 1951 unter Vorstand Fidelis Winter festlich begangen. Am Samstag den 14. Juli fand um 20.00 Uhr im Festzelt ein Festbankett statt. Am Morgen darauf, um 5.30 Uhr bliesen die Musiker zur Tagwache. Um 8.30 Uhr war Festgottesdienst mit Fahnenweihe und anschließend Gefallenen-und Totenehrung. Um 13.00 Uhr war Beginn des Festzuges und nach Ankunft desselben auf dem Festplatz, begann die Vorführung einer Reiterquadrille. Anschließend folgten Festakt und Einzelvorträge der 26 Gastvereine. Da es am Montag, dem 16. Juli heftig regnete musste das Kinderfest auf Dienstag, den 17.Juli verlegt werden.

In den folgenden Jahren beteiligte sich die Musikabteilung an Musikfesten in der Umgebung und über die Kreisgrenzen hinaus. Es wurden die ersten Vereinsausflüge unternommen und die Kameradschaft innerhalb des Vereins gepflegt.

Von 1953 bis 1960 lenkte Adolf Heinzl die Geschicke des Vereins. 1960 löste ihn der aktive Musiker Erich Bühler ab. Er war ein sehr junger, engagierter und organisatorischer Vorstand. In seiner 9 jährigen Tätigkeit erhielt der Verein in Musik und Gesang einen Höhepunkt. Im Jahre 1964 wurde die neue Tracht, eine Abwandlung der Rieser Bauerntracht, erstmals anlässlich des 75-jährigen Jubiläum des Gesangvereins Gnadental - zwischen Schwäbisch Hall und Mainhardt gelegen- der Öffentlichkeit präsentiert. 1968 beteiligte sich die Musikabteilung am Bundesmusikfest in Sindelfingen. 1969 beteiligte sich die Kapelle beim Wertungsspiel in Ebnat und erspielte einen ersten Rang mit Auszeichnung in der Unterstufe. Im selben Jahr wurde Otto Pfletschinger zum Vorstand gewählt. Ab 1970 lag die Vereinsführung in den Händen des Trios Bruno Wiedmann, Bürgermeister Horst Fröhlich und Guido Klotzbücher senior. Ab 1972 führte Bruno Wiedmann den Verein bis zum Jahr 1984 allein weiter.

Aus jener Zeit stammt ein Rang in der Unterstufe aus einem internationalen Wertungsspiel in Ebingen, sowie ein Rang mit Auszeichnung bei der Marschmusikbewertung in Neresheim 1978. Beim Musikfest in Fachsenfeld 1981 konnte die Musikabteilung einen Rang mit Auszeichnung in der Mittelstufe erreichen. Wolfgang Wengert löste Bruno Wiedmann im Jahre 1984 ab und war Vorstand bis 1988. Es folgte Günter Gutheiß an der Spitze des Vereins und diente ihm in diesem Amt bis 1992.

Seither steht der Musikabteilung Hohenstadt Wolfgang Hägele als Vorstand vor. Am 6.Juli 1993 nahm der Verein an der Marschmusikbewertung anlässlich des Musikfestes des Musikvereins Holzhausen teil und erreichte einen ersten Rang. Die Höhepunkte des Vereinsjahres 1994 waren das Jubiläumskonzert am 23.04.94 und das 150-jährige Jubiläum vom 27. - 30.05.1994. Ein Highlight dieses Jubiläums war wohl der Festzug am Sonntagmittag, an dem verschiedene Gruppen aus der gesamten Region teilnahmen.

Die Generalversammlung am 08.04.1995 brachte eine Änderung in der Vereinsführung: Hans Ohnewald wurde einstimmig zum 1. Vorstand gewählt, nachdem Wolfgang Hägele aus persönlichen Gründen für eine Weiterführung des Amtes nicht mehr zur Verfügung stand. Am 07.07.1995 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus mit Vereinsheim und gleichzeitig das neue Domizil der Musikabteilung eingeweiht. Thomas Hieber hatte mit vielen Helfern die Holzdecke und den Boden verlegt. Am 14. und 15. Okt. 1995 nahmen viele aktive und passive Mitglieder des Vereins am Vereinsausflug nach Bay. Eisenstein teil, eine Aktion, die überaus gelungen war und allen Teilnehmern in guter Erinnerung geblieben ist.

Einen besonderen Coup landete der Verein jedoch mit dem Folk-Wochenende am 23.-25. Mai 1997. Über 70 Dudelsackpfeifer und Trommler marschierten spielend von verschiedenen Richtungen auf den Marktplatz und von dort in einer ”Massed Pipe Band” in den Eiskeller. Dieser platzte in einem Massenansturm von Besuchern aus allen Nähten! Einen absoluten Höhepunkt boten die Pipebands and Drums, als sie um Mitternacht unter Fackelbeleuchtung in den Schlossgarten marschierten und eine überwäligende musikalische Darbietung erbrachten.

Der Vereinsausflug 1997 führte den Verein diesmal in die neuen Bundesländer nach Meißen, Dresden und in das Elbsandsteingebirge. Ein weiterer Höhepunkt im Jahre 1997 war das 1. Zeltlager, das die Musikabteilung Hohenstadt vom 05.-07.September im Eiskeller für ihre Jungmusiker ausrichtete. Es war zwar kurz aber super toll! 23 Jugendliche und 7 Betreuer nahmen daran teil. Beim Herbstkonzert am 22.11.1997 hatte die neugegründete Jugendkapelle mit 21 Mitgliedern unter der Leitung von Jürgen Gemander ihren ersten öffentlichen Auftritt, der mit viel herzlichem Beifall belohnt wurde.

Man hatte sich schon daran gewöhnt, dass er die Kasse des Vereins führt, denn er machte es gut. Am 07.03.1998 jedoch übergab Walter Holl nach 30 jähriger Tätigkeit als Kassierer sein Amt an Jürgen Hänle. Auch legte Günter Gutheiß nach über 30 jähriger Tätigkeit sein Amt als Ausschußmitglied, sowie das Amt als 2. Vorstand nieder. Da sich für dieses Amt niemand zur Wahl stellte, erklärte sich der Senior des Vereins und Ehrenvorsitzender Bruno Wiedmann die verwaiste Stelle ein Jahr lang zu betreuen.

Da das 1. Zeltlager im Eiskeller eine so tolle Sache war, wurde es gleich wiederholt. Dieses Mal hatte der Verein sogar die Jugendkapelle Heubach-Lautern dazu eingeladen, und so wurde der Eiskeller zweieinhalb Tage von ca. 40 Jugendliche belagert.

Im September 1998 übernahm Simone Berger die Jugendkapelle, da sie Jürgen Gemander aus beruflichen Gründen nicht mehr weiter führen konnte. 01.Mai 1999: seit einem halben Jahrhundert wird die Tradition des ”Maienspielens” gepflegt: frühmorgens um 6 Uhr werden die Menschen mit Mai-und Frühlingsliedern auf den Wonnemonat Mai eingestimmt. Dazu spielen die Musiker, wenn auch manchmal noch etwas müde, in Hohenstadt, Börrat, Steinreute, Neubronn, Reichertshofen, Wöllstein, Kocherhof und Maisenhäuser auf.

Vom 18.-19.September 1999 konnten sich die Musiker bei einem geselligen Ausflug in die Fränkische Schweiz von ihren Mühen und Alltagsstress erholen. Bis ins Jahr 2000 nahm die Musikabteilung Hohenstadt am Gumpendonnerstagsumzug beim so genannten ”Rathaussturm” in Abtsgmünd teil.

Von 1990 bis ins Jahr 2002 organisierte sie Anfang Juli zusammen mit dem FV Germania Hohenstadt das Amtsgassenfest. Übers Jahr begleitet die Musikabteilung Hohenstadter Feste. So umrahmt sie im März das traditionelle Patriziusfest und im Juni das Peter und Paulfest. Im November stellt sich der Verein mit ihrem Jahreskonzert im Fruchtkasten seinem Publikum vor. Das Jahr 2000 war nicht nur in der Geschichte was besonderes, nein auch für unseren Verein. Wir machten im Oktober mit dem MV Untergröningen, MV Pommertsweiler und dem Akkordeonorchester Abtsgmünd eine gemeinsame CD-Aufnahme.

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